Von Ronny Strätling auf Samstag, 04. März 2017
Kategorie: Einsteiger

Ein Herz für "Brennnesselfalter"

Die meisten Gartenfreunde - selbst Naturgartenfreunde - mögen die Brennnessel nicht sonderlich. Zum einen weiß der Naturgartenfreund, dass die Brennnessel ein Stickstoffzeiger ist und Flächen, auf denen die Brennnessel wächst, sind niemals blütenreich. Zum anderen brennen die Brennnesseln und bringen sich dadurch oft unangenehm in Erinnerung. Wären da nicht eine Reihe wunderschöner Tagschmetterlinge, die ausschließlich an ihr leben und noch einige mehr, die sie als eine ihrer bevorzugten Wirtspflanzen nutzen. Im Frühjahr kann man hervorragenden Brennnesselspinat herstellen, der dem "normalen" Spinat meiner persönlichen Meinung nach sogar geschmacklich überlegen ist. Ihr werdet euch wundern, welch tolle Rezepte man mit Brennnessel realisieren kann. 

(Titelfoto Jojoo64/Shutterstock.com)

Also ist es durchaus eine Überlegung wert, ob man im Naturgarten nicht doch einen kleinen Platz für Brennnesseln reservieren sollte. Eigens dafür nun aber eine magere Blumenwiese zu düngen, damit dort Brennnesseln wachsen, wäre selbstverständlich dumm. Aber schließlich haben wir wohl eh irgendwo im Garten einen Komposthaufen oder eine Ecke, wo wir Grünschnitt zumindest zwischenlagern müssen! Dort siedeln sich fast zwangsläufig und ohne weiteres Zutun Brennnesseln an. Je nach Standort und Exposition der Brennnesseln zur Sonne können wir nun die Spuren folgender Falter finden:

Wenn wir uns nun dafür entscheiden, einige Brennnesseln stehen zu lassen, dann werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit dadurch entschädigt, dass sich obige Falter dort reproduzieren und man deren Raupen beobachten kann. Funktioniert das einmal nicht, dann bleibt im Frühjahr immer noch der Brennnesselspinat! Um die genannten Falter gut beobachten zu können, sollten neben Brennnesseln vor allem gut geeignete Saugpflanzen im Garten vorhanden sein.

Diese sind:

Grundsätzlich ist man mit Sommerflieder schon auf der sicheren Seite mit Ausnahme des Landkärtchens, das eindeutig weiße Blüten bevorzugt.

Nachfolgend sind die Falter und Raupen abgebildet mit zusätzlichen Angaben, wie diese zu finden sind. Für eine vollständigere Dokumentation sei auf das Lepiforum für die einzelnen Arten verwiesen - hierzu könnt ihr einfach auf die Links oben beim Artnamen klicken.

Im Titelbild dieses Artikels sind die Raupen des Tagpfauenauges abgebildet.

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